Die Poesie der Worte
In meiner Arbeit oder sagen wir meiner Berufung als Trainer, Workshop Leiter und Begleiter von Menschen die sich für ihre Keltischen Wurzeln begeistern, habe ich immer wieder erfahren, dass Menschen sich sprachlos fühlen wenn es um Sprache geht. Genauer wenn es um die Poesie des gesprochenen Wortes geht. Um Erzählungen und Legenden, um die Geschichten ihrer Seele, dem Ruf ihres Herzens. Es ist ein Phänomen für mich, dass wir als Gesellschaft ganz gleich ob in unserem beruflichen Alltag oder in unserem privaten Leben so sehr von Sprache und Kommunikation abhängig sind und andererseits keine Worte finden wenn es darum geht von unserer Seele zu erzählen , also im wahrsten Sinn des Wortes – „uns selbst auszudrücken“. Einen wesentlichen Teil unseres Selbst in die Welt hinauszutragen um uns selbst und anderen die Möglichkeit zu geben uns wahr zu nehmen, uns zu erkennen. Und dann lehne ich mich zurück und denke nach – ja denke ich – wir sind nicht nur sprachlos wenn es um uns selbst geht, um unser Inneres. Tatsächlich sprechen wir den ganzen Tag, aber oft sagen wir nichts und noch viel öfter werden wir nicht verstanden. Nicht nur weil man uns nicht zuhört, sondern weil wir verlernt haben Worte so zu gebrauchen wie unsere Seele es sich wünscht. Weil keine Zeit und kein Platz vorhanden sind so scheint es. Weil alles unkompliziert und schnell gehen soll im Austausch. So verarmt nicht nur unsere Sprache, sondern auch unsere Seele. Unsere Seele aber ist ein poetisches Wesen durch und durch – romantisch, blumig, verschnörkelt und verspielt. Sie braucht diese besondere Nahrung der Poesie um sich gesund und vollkommen zu sein. Also, denke ich ist es wenig verwunderlich, dass sich Menschen in Partnerschaften unverstanden fühlen, nicht gehört werden. Dass es ununterbrochene Kommunikationsmissverständnisse gibt in der Arbeit, in unserem Alltag. Wenn jemand aufgrund dessen, weil er sich ausdrücken möchte als kompliziert gilt, dann, ja dann nimmt unsere Seele Schaden.
Wenn wir ein authentisches Leben wollen geht es doch eigentlich darum unsere Geschichte zu leben. Um das tun zu können, ist es nötig in uns hineinlausuchen und unserer Seele zuhören, die unsere Ur eigne Geschichte erzählt. Hinhören, zuhören und verstehen lernen.
Ich bin Bardin mit Herz und Seele – ich liebe es Geschichten zu erzählen und Geschichten zu lauschen. Wenn ich Geschichten erzähle, bin ich aber auch Heilerin, denn es ist für mich die Möglichkeit, eine erste Stufe einem anderen Menschen Heilung zuteilwerden zu lassen. Ich glaube fest daran, dass Geschichten uns heil machen können. Sie geben uns ein Teilstück, unseres Selbst zurück das wir auf unserer langen Reise in der Zeit verloren haben und sie helfen uns so, ein Bild das in Buchstücken zurückgeblieben ist zu vervollständigen. Geschichten machen es möglich uns einen Teil unserer Seele wiederzugeben!